Leseprobe ...
Ein kleiner Vorgeschmack auf mein neues Buch
"Zwischen Spree und Märkischem Meer - Ein romantischer Spaziergang"
... Die Zeit zwischen Sommerausklang und dem Augenblick, wenn das farbige Laub von den Bäumen zu fallen beginnt, nennt man gerne Altweibersommer. Ich mag diese Zeit sehr. Vielleicht liegt das am passenden Alter. Nein, ich meine das jetzt nicht ironisch. Die 5. und 6. Strophe meines Gedichts „Herbstlächeln“ zeigt ein paar Parallelen zu einem menschlichen Leben. … also legen wir Rouge auf, spazieren durch den September und durch den Oktober und setzen uns auf unsere Lieblingsbänke, im Garten oder im Park.
Diese Bank, auf die man sich im Herbst nicht setzen kann, weil sie direkt unter einer riesigen Eiche steht, von der fortwährend Eicheln fallen, gibt es wirklich. Sie steht in Bad Saarow im Fontanepark. Auf dem äußersten, östlichen Zipfel des Parks. Ja, es ist meine Lieblingsbank am Märkischen Meer. Später liegt dann das Laub der Eiche auf der Bank, ihr werdet es lesen.
Herbstlächeln
Noch treffen warme Sonnenstrahlen
den Platz mit meiner Gartenbank.
Ich setz mich, lächle, schau den Herbst an
und denke: Leider nicht mehr lang!
Dann wartet meine Bank vergeblich
auf ihren treuen, stillen Gast,
der jeden Tag so oft vorbeikommt
und wenn er Lust hat, macht er Rast.
Ich sitze hier am Frühlingsmorgen,
im Abendrot vom Sommertag,
und an oktoberwarmen Tagen,
weil ich den Herbst besonders mag.
Vom Nussbaum fallen gelbe Blätter
fast lautlos, einzeln, Blatt für Blatt.
Der Herbst schmückt mir ganz neu den Garten
mit allen Farben, die er hat.
Das Jahr wird alt, es lächelt weise,
es hat so vieles schon gesehen.
Frühlingserwachen, Sommerhitze,
sah Tage kommen, Tage gehen.
Es schmückt sich für die letzte Runde,
legt Rouge auf, ist noch einmal schön.
Bevor Novemberstürme toben
und seine Zeit kommt, um zu gehen.
September
Die Bank im Park ist nicht besetzt,
wie jedes Jahr, wenn Eicheln fallen.
Es ist nicht Sommer und nicht Herbst,
September hat etwas von allem.
Der See ist grün und aufgewühlt
und 30 Grad sind jetzt ganz selten.
Die Nächte kühl und sternenklar,
September tanzt in beiden Welten.
Und jeder Tag nimmt ihm viel Kraft,
im Sommerausklang, letzte Szene.
Der Vorhang fällt. Das Spiel war schön.
Ganz leis hört man die letzten Töne.
Herbstleuchten
Zertretene Eicheln auf den Wegen
und Laub auf meiner Lieblingsbank.
Der Steg ist glitschig, nass vom Regen,
ein Brett kaputt, schon wochenlang.
Der Ort scheint leer, verlassen, einsam.
Bad Saarow träumt, am hellen Tag.
Vergebens lockt der Herbst, er leuchtet,
ganz still ist’s im Fontanepark.
Ahorn ist gelb, rot-braun die Eiche
und Efeu kriecht an ihr empor.
Verstreut sind Ebereschenbeeren,
die eine Amsel dort verlor.
Märkisches Meer ruht zwischen Farben,
hat tausendfach den Herbst erlebt.
Schönheit und Glanz, Verlust und Narben
und Zeit, die über allem schwebt.
... mehr davon in meinem neuen Buch !