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Bad Saarow ...

Ich mache morgen einen Krankenbesuch im Klinikum in Bad Saarow. Und wenn ich das hier verrate, dann greife ich auch gleich die Gelegenheit auf, um etwas mehr über Bad Saarow zu erzählen.

Ist man irgendwo im Urlaub, z.B. in Bayern, und erzählt, wo man herkommt, … aus Fürstenwalde …, dann kann es einem durchaus passieren, dass man als Antwort bekommt: „ … ach Fürstenwalde, - das liegt doch bei Bad Saarow ?...“

Dann ist man als Fürstenwalder Urgestein erst einmal bedient. Und man erwidert:“ … nee, nee, Bad Saarow liegt bei Fürstenwalde“. Und ein wenig beleidigt, würde der eine oder andere am Liebsten noch sagen: „…na was ist schon Bad Saarow? Das ist der See, die Uferpromenade, das Klinikum und Bäcker Dreißig!“ Doch das wäre böse und ungerecht.

Bad Saarow ist nun mal von je her, ein beliebter und bekannter Kurort. Man denke nur an Max Schmeling, an Anni Ondra, Maxim Gorki, Ludwig Lesser usw.

Das kann man ja zur Genüge in historischen Schriften über den Ort nachlesen.

Ich persönlich liebe Bad Saarow und auch die kleinen Ortschaften rund um den Scharmützelsee, der ja bekanntlich von Theodor Fontane höchstpersönlich die Bezeichnung: „Märkisches Meer“ erhielt.

Schon in Kinder- und Jugendjahren zog es mich oft an den See, der mir immer das Gefühl von Ferien vermittelte. Hauptsächlich war es das Baden, das mich zum See lockte.

1968, in unseren letzten großen Ferien, bevor sich nach der Schulzeit unsere Wege trennten, besuchte ich gemeinsam mit Freunden, Frau Kohlhoff, die berühmte Moorhexe, und wir ließen uns von ihr aus den Händen lesen. Ein Honorar nahm sie nicht. Wir mussten für sie Holz hacken und es aufstapeln.

Der Zeltplatz Schwarzhorn wurde von uns damals recht oft genutzt. Manchmal nur am Wochenende, manchmal mehrere Wochen lang, in den Ferien.

So um 1975 fuhren wir im Sommer oft am Samstag zum Tanz in die Pechhütte. Getanzt wurde unter freiem Himmel, und natürlich war es nicht die Pechhütte, wie man sie heute kennt. Und spielte dort nicht die richtige Mugge, oder das Publikum war nicht optimal, dann ging es per pedes nach Saarow-Strand. Da war auch immer etwas los. Mit dem letzten Bus, dem „Lumpensammler“ fuhr man nach 24.00 Uhr heimwärts, Richtung Fürstenwalde. Wenn man den verpasst hatte, wurden die Schuhe ausgezogen und man machte sich zu Fuß auf den Weg. Hatte man beim Tanz eine nette Bekanntschaft geschlossen, war der lange Heimweg ja alles andere als müßig. Und manchmal ging schon die Sonne auf, wenn man endlich die Fürstenwalder Spreebrücke überquerte.

Eine Freundin von damals wohnte in Saarow Dorf. Ihr Vater war Bauer und das Grundstück grenzte an den See. Was heißt grenzte, das tut es noch heute. Hier erlebte ich zum ersten Mal einen total zugefrorenen Scharmützelsee. Mit Schlittschuhen besuchte Rita (ja sie heißt auch Rita) ihre Verwandten in Pieskow auf der anderen Seite des Sees. Mich faszinierte schon damals diese riesengroße schneebedeckte Eisfläche.

Naja, ich könnte noch viel mehr erzählen.

Auch heute habe ich in Bad Saarow gute Freunde und nette Bekannte, und nicht zu vergessen, seit über 25 Jahren meine Hausärztin.

Genug geplaudert. Eigentlich wollte ich ja nur ein wenig begründen, warum ich in meinem zweiten Buch gleich vier Gedichte platziert habe, die vom Scharmützelsee und den Menschen hier aus der Gegend erzählen.

Den „Scharmützelseeherbst“,

den „Scharmützelseewinter“,

den „Alten Mann im Park“ , den es wirklich mal gab -

und schließlich die „Johannisnacht am Märkischen Meer“, eine etwas verrückte aber sehr phantasievolle Ballade.

Viel Spaß beim Lesen. Anstelle einer Leseprobe, eine Zeichnung aus meinem Buch.

Wo Sie es kaufen können, lesen Sie bitte unter dem Button „Bücher“ meiner Homepage.

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